Erlbach verzweifelt am Dorfbuam-Bollwerk!
Es war der erwartet “große Bahnhof” am Freitagabend in der Erlbacher Holzbau Grübl-Arena: über 2.400 Besucher waren gekommen, um das Auftaktspiel der Regionalliga-Relegation gegen die SpVgg Hankofen-Hailing live und in Farbe zu erleben. Die Gastgeber hatten insgesamt mehr Ballbesitz, konnten die gut geordnete Defensive von Taktgeber Tobias Beck jedoch zu keiner Zeit ernsthaft in Gefahr bringen. Zwei gut getimte Hereingaben waren die einzigen nennenswerten Möglichkeiten über 90 Minuten plus x. Den “Dorfbuam”, Tabellensechzehnter der Regionalliga Bayern, spielte die frühe Führung durch Goalgetter Andreas Wagner in die Karten (18.): Erlbachs Schlussmann Andreas Steer rutschte in der entscheidenden Szene aus und Wagner lauerte hellwach auf seine Chance, indem er per Schlenzer den “Game-Winner” erzielte. Die Spielvereinigung Hankofen-Hailing hat nun am Dienstagabend (18.15 Uhr) sehr gute Voraussetzungen, um den Klassenerhalt in trockene Tücher zu bringen. Das Maierhofer Bau-Stadion dürfte aus allen Nähten platzen, denn ganz Niederbayern freut sich auf den Showdown am Reißinger Bach. Die beiden Vereine trennen räumlich nur ca. 60 Kilometer – dies sollte eine entsprechende Reisebereitschaft der Gästefans obendrein befeuern.
Steer Fauxpas
Der Start war zwar kampfbetont, allerdings alles andere als unfair. Dazu trug vor allem das souveräne Auftreten der Unparteiischen bei. Maximilian Ziegler vom FC Lindach zeigte den Aktiven auf Anhieb, dass er weder Lamentieren noch sonstige Scharmützel duldet. Dieser Linie folgten fast alle Spieler, bis auf Erlbachs Christopher Obermeier, der Hankofens Brian Wagner in einer Szene laut hörbar einen “Pisser” nannte. Wagner ließ sich davon, wie auch seine Mitspieler, nicht beeindrucken und gab die Antwort in Form einer tadellosen Leistung. Die Weichen für den Auswärtssieg stellte Torjäger Andreas Wagner bereits nach knapp zwanzig Spielminuten. Ein weiter Schlag von Daniel Rabanter landete im Zentrum bei Wagner, Torhüter Steer eilte heraus und verlor dabei den Stand. Andreas Wagner schlenzte überlegt zur Führung ein und versetzte den mitgereisten Anhang in Ektase (18.). Nun waren die Hausherren gefordert, aber so sehr sich Tobias Steer und seine Kollegen auch mühten, mehr als ein gefälliges Aufbauspiel wollte nicht gelingen. In einer Situation setzte Sebastian Hager zum Fallrückzieher an, aber der Ball verfehlte das Dorfbuam-Gehäuse um einige Meter. Der erste Abschnitt war ganz nach dem Geschmack der Beck-Elf und somit wurden die Seiten beim Stand von 0:1 gewechselt.
Dorfbuam verpassen Vorentscheidung
Obwohl es Erlbach nach wie vor mit vielen langen Bällen und Standards probierte, notierten die Gäste die beste Möglichkeit im zweiten Durchgang: Daniel Rabanter war fast bis zur Grundlinie durchgelaufen und bugsierte das Leder nach innen. Dort ließ Andreas Wagner durch und Tobias Lermer setzte den Ball aus gut dreizehn Metern über den SVE-Kasten. Samuel Pex befand sich in dieser Situation nur ein kleines Stück von Lermer entfernt und vielleicht wäre mehr aus dieser Möglichkeit entstanden, wenn Tobias Lermer ihm das Leder überlassen hätte. In der verbleibenden Spielzeit bissen sich die Gastgeber weiterhin an der vielbeinigen Gästeabwehr die Zähne aus und mussten somit nach kurzer Nachspielzeit die Niederlage in Spiel eins konsternieren.
Fazit: die Gastgeber hatten zwar – über die gesamte Spielzeit betrachtet – mehr Ballbesitz, einen entscheidenden Vorteil konnten die Oberbayern daraus jedoch nicht ziehen. Die Dorfbuam haben sich somit eine gute Ausgangslage für das Rückspiel am Dienstag, 27. Mai, verschafft (18.15 Uhr).
Trainerstimmen
“Ich muss meiner Mannschaft ein großes Kompliment machen. Was die Jungs abgeliefert haben, war klasse. So bitter ist manchmal der Fußball. Hankofen hat im ersten Durchgang eine Konterchance und macht daraus den Treffer. Unser Torhüter rutscht aus, weil der Rasen einfach weggeht. Dann beherrschen wir das Spiel über 90 Minuten und können uns aber leider nicht belohnen. Für uns ist im Rückspiel noch alles drin”, so Erlbachs Trainer Lukas Lechner.
“Wir sind heilfroh, dass wir mit dem optimalen Ergebnis nach Hause fahren. Wir haben gewusst, dass es in Erlbach unangenehm zu spielen ist, da der SVE zum Saisonende hin eine Heimeuphorie entwickelt hat. Uns war nicht das “Wie” wichtig, sondern das Ergebnis. Und das hat gestimmt”, erörterte Hankofens Tobias Beck.
Ticketing
Online sind unter www.spvgg-hankofen.de weiterhin Stehplatzkarten für das Rückspiel buchbar. Sitzplatzkarten werden nicht freigeschaltet. Eventuell sind am Spieltag Rückläufer an der Tageskasse erhältlich. Aufgrund des zu erwartenden Andrangs ist eine frühzeitige Anreise sehr zu empfehlen.
Der Einlass erfolgt am Eingang Ost (Parkplatz Wiese) und am Eingang West. Besucher die auf der Wiese parken️, werden gebeten den Ost-Eingang zu nutzen, um die Hauptstraße möglichst freizuhalten. Der Trainingsplatz wird ebenfalls zum Parkplatz umfunktioniert.
SV Erlbach – SpVgg Hankofen-Hailing 0:1
Tor: 0:1 Andreas Wagner (18.).
Zuschauer: 2.435.
Schiedsrichter: Maximilian Ziegler (FC Lindach).
SpVgg Hankofen-Hailing: Maier – Rabanter, Schneider, Schwarzensteiner, Stockinger (79. Laimer), B. Wagner (Lemberger 90.+3.), Beck, Pex (83. Sommersberger), Pichlmeier, Lermer und A. Wagner.

Fels in der Brandung: Hankofens Tobias Beck führte in Erlbach überragend Regie. Foto: Paul Hofer.