Die Spielvereinigung Hankofen hat am Samstagnachmittag mit einem verdienten 1:0-Heimsieg gegen Bayreuth den Relegationsplatz abgesichert. Das Top-Team aus der Wagnerstadt blieb dabei einiges schuldig, dies soll aber die Leistung der Dorfbuam keinesfalls schmälern. Den spielentscheidenden Treffer markierte Torjäger Tobias Lermer fünf Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit, als er in ein Zuspiel von Andreas Wagner “hechtete” und somit den Ball über die Linie drückte. Überschattet wurde der Erfolg allerdings von einer schweren Gesichtsverletzung: Hankofens Mittelfeldakeur Michael Lummer musste heute nach einem Zusammenprall mit Bayreuth‘s Jonas Kehl mit der Trage vom Feld gebracht werden (75.). Leider ist die Diagnose niederschmetternd, denn der 23-jährige hat sich einen komplexen Dreifach-Bruch der Augenhöhle zugezogen. Das Jochbein ist ebenso gebrochen. Eine Operation war, nach ersten Aussagen, unumgänglich. Lummer wurde mit dem Krankenwagen ins Klinikum gebracht. Mit dem Rettungshubschrauber wurde medizinische Verstärkung eingeflogen. Gästeakteur Kehl hat aufgrund der Szene Gelb gesehen und sich nach dem Spiel mehrfach entschuldigt. Da im zweiten Durchgang Bayreuths Torhüter Lucas Zahaczewski ebenso minutenlang behandelt und folglich ausgewechselt werden musste, ließ Schiedsrichter Dr. Markus Huber eine Viertelstunde nachspielen. Als der erlösende Abpfiff ertönte, kannte der Dorfbuam-Jubel keine Grenzen. Hankofen hält die direkten Abstiegsränge weiter vier Punkte auf Abstand – Bayreuth rutscht vom zweiten auf den vierten Rang ab.
Verhaltener Beginn
Zum Auftakt war den Gastgebern die Nervosität anzumerken und die Gäste aus der Wagnerstadt konnten die ersten Möglichkeiten notieren. Der quirlige Felix Heim suchte zweimal in aussichtsreicher Position den Abschluss, hatte jedoch sein Visier nicht richtig eingestellt. Mit der Zeit kamen die Hausherren besser in die Partie: der Kopfballversuch von Andreas Wagner wurde noch geblockt, aber beim wuchtigen Schuss von Samuel Pex war die Bahn frei und Bayreuths Lucas Zahaczewski musste sich ordentlich strecken, um die Kugel zur Ecke abzuwehren. Wenig später hatte erneut Andreas Wagner aus der Nahdistanz die Führung auf dem Fuß, geriet allerdings in Rücklage und sein Versuch segelte über die Querlatte. Im Gegenzug mussten die heimischen Anhänger im Kollektiv durchatmen, da ein Kopfball von Marco Stefandl nur knapp am Pfosten vorbeirauschte. Als kurz vor der Pause Hankofens Tobias Beck eine mustergültige Flanke auf Tobias Lermer schlug, hatten viele bereits den Torschrei auf den Lippen, aber der Ball brachte lediglich das Außennetz “in Wallung”.
Starke zweite Hälfte
Den Chancenreign in Abschnitt zwei eröffneten Lennard Stockinger aufseiten der Gastgeber und Marco Stefandl bei den Oberfranken. Insbesondere Stockinger hätte aus seiner guten Schussposition mehr machen müssen, der Abschluss war jedoch nicht platziert genug angesetzt. Stefandl traf nur das Außennetz. Nach 75 Minuten “krachte” Bayreuth‘s Jonas Kehl im Mittelfeld mit hoher Geschwindigkeit in Gegenspieler Michael Lummer. Für den 23-jährigen war im Anschluss die Begegnung beendet und Lummer musste unter starken Schmerzen ins Krankenhaus gebracht werden. Leider hatte sich der scheidende Mittelfeldspieler einen komplexen Dreifach-Bruch der Augenhöhle zugezogen. Das Jochbein ist ebenso gebrochen. Ob Lummer bereits operiert wurde, stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest, aber der ersten Diagnose zufolge ist dies ein unumgänglicher Schritt, wie die Familie des Unglücksraben am Samstagabend mitteilte. Als dieser Schock verdaut war, fassten sich die Dorfbuam ein Herz: der auffällige Lennard Stockinger bediente im gegnerischen Drittel Andreas Wagner, der setzte sich auf außen durch und fand in Mittelstürmerposition Tobias Lermer. Der Torjäger ließ sich eine solche Gelegenheit natürlich nicht entgehen und versenkte das Spielgerät akrobatisch im Gästetor (85.). Im Laufe der fünfzehnminütigen Nachspielzeit prüfte einzig Jermain Nischalke Sebatian Maier im Dorfbuam-Gehäuse nennenswert und damit war der zweite Dreier in Folge in trockenen Tüchern.
Fazit: die SpVgg Hankofen-Hailing hat in beeindruckender Manier den nächsten Heimsieg eingefahren. Somit ist der Relegationsplatz nach aktuellem Stand gesichert. Wie in Sachen Punktabzug des TSV Schwaben Augsburg final entschieden wird, steht nach wie vor nicht fest.
Trainerstimmen
“Man hat zu Beginn gemerkt, dass wir, weil Bamberg am Freitagabend gewonnen hatte, Druck verspürt haben. Nach 20 Minuten haben wir besagte Nervosität abgelegt und guten Fußball gezeigt. Im zweiten Durchgang haben wir Bayreuth fast nicht mehr zur Entfaltung kommen lassen. Leider waren wir vor dem gegnerischen Tor nicht konsequent genug, aber schlussendlich zählt, dass der Dreier auf unserer Haben-Seite steht”, so Hankofens Spielertrainer Tobias Beck nach dem Schlusspfiff.
Gästetrainer Kling attestierte den Dorfbuam “einen verdienten Sieg”, mehr wollte der Chefanweiser der Bayreuther, sichtlich entnervt aufgrund der Leistung seiner Mannschaft, jedoch nicht zum Besten geben.
SpVgg Hankofen-Hailing SpVgg Bayreuth 1:0
Tor: Tobias Lermer (85.).
Zuschauer: 605.
Schiedsrichter: Dr. Markus Huber (SSV Wurmannsquick).
Hankofen: Maier – Rabanter (88. Hofer), Schneider, Schwarzensteiner, Stockinger, Beck (57. Gänger), Lummer (76. Lemberger), Pex, Wagner B. (90.+4. Sommersberger), Lermer (90.+14.) und Wanger A.
Ausblick: am letzten Spieltag der regulären Saison ist Hankofen beim TSV Buchbach gefordert. Die Partie am kommenden Samstag, 17. Mai, wird um 14.00 Uhr angepfiffen und soll als weiterer Gradmesser für die bevorstehenden Relegationsduelle dienen.

Yes! Tobias Lermer erzielte gegen die SpVgg Bayreuth das Tor des Tages. Nicht nur Richard Maierhofer, der sportliche Leiter der Dorfbuam (links) ballte daraufhin die Faust. Foto: Paul Hofer.