Für die Spielvereinigung Hankofen-Hailing beginnt die neue Regionalliga-Saison am Sonntagnachmittag mit einem echten Härtetest, denn die Beck-Elf muss in Buchbach (16.00 Uhr) antreten. Beim Vizemeister der abgelaufenen Spielzeit haben die Dorfbuam ihre letzte Partie der regulären Saison 2024/25 bestritten, ehe per Relegation gegen den SV Erlbach der erstmalige Klassenerhalt auf Bayerns höchster Amateurbühne fixiert werden konnte. Die 1:5-Niederlage gegen stark aufspielende Buchbacher war am 15. Mai 2025 ein Statement-Sieg der Oberbayern, während sich Hankofen bereits mental auf die Relegation eingestimmt hat und nicht mehr zu einhundert Prozent bei der Sache war. Im Oktober 2024 agierten beide Teams am Reißinger Bach auf Augenhöhe und ein Traumtor von Mittelfeldakteur Samuel Pex sicherte seinerzeit einen verdienten Punkt. Nun duellieren sich beide Vereine am ersten Spieltag und verständlicherweise will keiner der Kontrahenten mit einer Niederlage starten.
Respekt vor dem Gegner
Der TSV Buchbach zählte zu den positiven Überraschungen der abgelaufenen Saison. War der Regionalliga-Dino 2023/24 dem Abstieg nur um Haaresbreite entkommen, agierten die Verantwortlichen in der Sommerpause 2024 getreu dem Motto “nicht kleckern, sondern klotzen” und lotsten zahlreiche, namhafte Akteure in die SMR-Arena. Nach kurzer Findungsphase lieferte die Mannschaft von Trainer und zugleich Ex-Spieler Aleksandro Petrovic Topleistungen am Fließband ab und war insbesondere im zweiten Halbjahr kaum zu bezwingen. Der Lohn dieser Mühen war die Vizemeisterschaft und dementsprechend demütig nehmen die Dorfbuam um Chefanweiser Tobias Beck das Gastspiel in Buchbach in Angriff: “Buchbach hat letzte Saison einen sehr guten Fußball gespielt und sich folglich für eine überragende Runde mit Rang zwei belohnt. Wir wollen den Platz keinesfalls als Verlierer verlassen, d. h. ein Punkt ist das Minimalziel. Damit dies gelingt, dürfen wir den Gastgebern keinen Raum geben und müssen aggressiv, sowie konzentriert gegen den Ball arbeiten. Außerdem gilt es das Pressing der Buchbacher möglichst gut zu überspielen. Je länger wir ohne Gegentor bleiben, desto besser sind die Aussichten auf einen Erfolg”, erklärt Tobias Beck, der am Samstag mit seinem “Zweitverein” SV Mengkofen in die Kreisklassen-Saison 2025/26 startet. Dort agiert der 30-jährige seit einigen Wochen als Spieler, nachdem er beim Regionalligisten der Tätigkeit in Doppelfunktion, d. h. als Spielertrainer, abgeschworen hat. Dabei handelte es sich um eine Entscheidung, die im Umfeld der Dorfbuam an einigen Stellen für Unverständnis beziehungsweise für Unmut gesorgt hat. Der Einsatz seines designierten Nachfolgers steht indes auf der Kippe, denn Simon Pichlmeier hat sich vor ein paar Tagen im letzten Test einen “Brummschädel” inklusive Platzwunde zugezogen. Außerdem fehlt David Löffler. Der 22-jährige Neuzugang laboriert bekanntermaßen an einem Kreuzbandriss.
Heimdreier anvisieren
Dem TSV Buchbach ist die Erfolgself von 24/25 zu großen Teilen erhalten geblieben. Die Neuzugänge hat es fast allesamt schwerer erwischt, weshalb Trainer Aleksandro Petrovic mit einem etwas dezimierten Kader in die Saison gehen muss. “Die Jungs kommen aus unteren Ligen und müssen sich wohl noch etwas an die Belastung auf diesem Niveau gewöhnen. Dass daraus Verletzungen resultieren, ist nicht wünschenswert, kann allerdings passieren. Dass dem TSV kürzlich das Weiterkommen im Totopokal aberkannt wurde, es wurde nicht ein nicht spielberichtigter Akteur eingesetzt, können Tobias Stoßberger und Co. Sicherlich verschmerzen. Eine Auftaktniederlage gegen Hankofen würde weitaus stärke zu Buche schlagen und soll deshalb tunlichst vermieden werden. “Zu Beginn einer Spielzeit weiß man nie genau, wo man steht. Das geht Hankofen mit Sicherheit ähnlich. Wir haben Respekt vor dem Gegner, wollen aber unser Ding durchziehen und am Ende mit drei Punkten auf den gelungenen Auftakt anstoßen”, sagt Petrovic abschließend. Seine Jungs haben im Laufe der Vorbereitung fast ausnahmslos gegen unterklassige Gegner gespielt und demzufolge Siege geholt. Im Vergleich mit den Liga-Rivalen SpVgg Unterhaching (0:6) und SV Wacker Burghausen (0:5) setzte es allerdings zwei deutliche Schlappen. Ob dies tatsächlich etwas zu bedeuten hat, bleibt abzuwarten, aber einen Fingerzeig wert sind die beiden Endresultate allemal. Das Lazarett gestaltet sich bei den Gastgebern wie folgt: Nerman Mackic (Bänderverletzung), Alexander Mehring (Muskuläre Probleme), Berat Akcay (Muskelfaserriss) sind definitiv raus. Adrian Alexy plagt sich mit einer Schambeinverletzung herum, wird aber wohl rechtzeitig fit.
“Wir können mit der Vorbereitung im Großen und Ganzen zufrieden sein. In erster Linie galt es die Neuzugänge zu integrieren und auf unser Spielsystem einzustimmen. Nun müssen wir in Buchbach alles auf den Platz bringen, was wir uns vorgenommen haben”, erklärt Tobias Beck. Ob Gastspieler Constantin Pauly, der am Dienstagabend gegen Al-Nasr zum Einsatz kam, engagiert wird, stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest.
Mitfahrt im Mannschaftsbus
Wer das Team nach Buchbach begleiten will, kann dies zum Preis von 15,- Euro tun. Es ist keine Voranmeldung notwendig und man kann wie folgt zusteigen: 13.00 Uhr Sportplatz Hankofen oder 13.15 Uhr Autobahnparkplatz Gottfrieding. Der Eintritt ist im Fahrpreis nicht inbegriffen.
Einschätzung der Liga
Für die Dorfbuam kann das Ziel erneut einzig und allein “Klassenerhalt” lauten. Zum Favoritenkreis zählen aller Voraussicht nach die Würzburger Kickers, Bayern München II, Drittliga-Absteiger Unterhaching oder auch der SV Wacker Burghausen. Eine Überraschung ist dem FV Illertissen und der DJK Vilzing zuzutrauen, während man bei der gebeutelten SpVgg Bayreuth, Finanzsorgen belasten den Traditionsklub, wohl kleinere Brötchen backen muss. Gegen den Abstieg kämpft mit Sicherheit die halbe Liga, allen voran die Aufsteiger Memmingen und Eichstätt.