Die Spielvereinigung Hankofen-Hailing ist mit einer Niederlage in die neue Saison gestartet. Das 0:3 in Buchbach ist für den Regionalligisten zwar kein Beinbruch, aber ein erster Fingerzeig war es allemal. Nun erfolgt am frühen Freitagabend, unter Flutlicht, die Heimpremiere gegen Viktoria Aschaffenburg (18.30). Höchstwahrscheinlich zählen die Unterfranken auch heuer zu den direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt und deswegen kann das Credo für die Dorfbuam nur lauten: verlieren verboten. Es wird interessant zu sehen sein, wie das Umfeld den neuen Termin zum Ausklang der Arbeitswoche wahrnimmt, zumal sämtliche umliegende Fußballvereine am Freitagabend selbst Trainingseinheiten angesetzt haben dürften. Das Maierhofer Bau-Stadion wurde jedenfalls zum Schmuckkästchen umfunktioniert, da nicht nur die Installation der 400-Lux-Flutlichtanlage die Spielstätte von Tobias Lermer und Co. erheblich aufwertet: eine hochmoderne Videowall sorgt künftig auf der Gegengeraden dafür, dass sich der Stadionbesucher an Profifußball erinnert fühlt, denn um die sechs auf drei Meter große Anzeigentafel dürfte selbst so mancher Drittligist die Niederbayern beneiden.
Umbruch beim Gegner
Zahlreiche Ab- und Neuzugänge prägten zwischen den Spielzeiten das Transfergeschehen von Viktoria Aschaffenburg. Obendrein wurde mit den ehemaligen Darmstädtern Aytac Sulu, sowie Sandro Sirigu ein neuer Cheftrainer beziehungsweise neuer Sportlicher Leiter installiert. Sportchef Tuncay Nadaroglu war im Übrigen vor den Relegationspartien der abgelaufenen Spielzeit zurückgetreten. Aytac Sulu ist mit den beiden spielenden Co-Trainern Max Grün und Benjamin Baier mehr als nur “bekannt” und sollte deshalb keine langwierige Eingewöhnungsphase haben bzw. gehabt haben. „Wir möchten eine Mannschaft formen, die mit Leidenschaft, Disziplin und einer klaren sportlichen Idee auftritt. Wir wollen für Mentalität, harte Arbeit und Entwicklung stehen”, formulierte Aytac Sulu vor dem Saisonbeginn seine Ziele unmissverständlich. Dieses Vorhaben konnte am vergangenen Wochenende daheim gegen die Zweitvertretung von Greuther Fürth alles andere als umgesetzt werden, da es gegen die U23 des Zweitligisten eine 0:4-Schlappe setzte. Zudem verlor man am heimischen “Schönbusch” Adrian Asani nach einer knappen Stunde per Ampelkarte. Der 25-jährige fehlt somit zum Auftakt in Hankofen, ansonsten kann Chefanweiser Aytac Sulu alle Mann aufbieten. “Beide Teams haben das erste Spiel verloren. Am Freitagabend wird es auf die Tagesform ankommen. Wer weniger Fehler macht, gewinnt. Wir haben uns einen klaren Matchplan zurechtgelegt und werden diesen konsequent verfolgen. Ohne Punkte werden wir definitiv die Heimreise nicht antreten”, teilt der frühere Profi Sulu mit.
Wer 25/26 die Tore der Viktoria erzielen soll, ist übrigens noch nicht geklärt, denn die Blau-Weißen sind nicht gerade als Torfabrik bekannt. Lediglich 35-mal ließen es Beni Baier und seine Mitspieler 24/25 in des Gegners Kasten klingeln und während Baier mittlerweile 37 Jahre alt ist und damit, wie sollte es anders sein, nicht mehr zu den laufstärksten Akteuren der Unterfranken zählt, steht hinten mit Max Grün ein 38-jähriger Dauerbrenner im Tor. Der ehemalige Profi gilt als Lebensversicherung der Viktoria und hat den Klassenerhalt – mit gehaltenen Strafstößen im Rahmen des Relegations-Shodowns und zahlreichen Glanzparaden im Laufe der Saison – entscheidend mitzuverantworten. Auf ihn wird es auch diesmal besonders ankommen.
Klare Ansage
“Wir haben den Jungs unmissverständlich erklärt, dass das in Buchbach eindeutig zu wenig war. Wir müssen in vielen Bereichen eine Schippe drauflegen. Leider hat in Buchbach das Laufpensum nicht gestimmt. Hier muss deutlich mehr kommen, denn wir wollen zwar fußballerisch Lösungen finden, aber wenn die Grundtugenden nicht erbracht werden, fehlt uns dafür jegliche Basis”, sagt Hankofens Trainer Tobias Beck, der insbesondere nach Niederlagen sehr intensive Analysen anstellt. “Die Niederlage bei einem Klasseteam wie Buchbach darf man zwar nicht zu hoch aufhängen, aber trotzdem erwarten wir eine Reaktion der Mannschaft”, so Beck weiter, der zwar personelle Umstellungen nicht ausschließen, sich namentlich aber nicht in die Karten schauen lassen will. Ein Name tauchte zuletzt per Gastspielrecht in der Anfangsformation der Dorfbuam auf: Innenverteidiger Constantin Pauly durfte im abschließenden Test gegen Al-Nasr SC von Beginn an ran, verpflichtet wird der 25-jährige allerdings nicht. Dem Vernehmen nach hat der sportliche Leiter Richard Maierhofer schon Ersatz für den verletzten David Löffler an Land gezogen. Wenn die letzten Modalitäten geklärt sind, sollte man sich am Reißinger Bach auf einen Abwehrspieler mit Perspektive freuen dürfen. Bis auf David Löffler ist Hankofen zum Heimauftakt komplett, d. h. Beck und sein spielender “Co” Patrick Choroba werden gegen Aschaffenburg ein bis zwei Jungs auf die Tribüne setzen müssen. Ex-Profi Choroba absolvierte bisher eine solide Vorbereitung, ohne Ausreißer nach oben, sowie unten. Bisher haben die Dorfbuam alle vier Regionalliga-Duelle gegen Aschaffenburg verloren. „Es ist an der Zeit, diese Serie zu beenden“, sagt Richard Maierhofer.
“Wir freuen uns auf den Auftakt unter Flutlicht vor den eigenen Zuschauern. Das Stadion ist 1a geworden. Gemeinsam soll der erste Dreier der Saison her”, teilt Tobias Beck abschließend mit. Am Dienstag geht es für die Dorfbuam im Totopakl beim Landesligisten SV Schwandorf/Ettmansdorf weiter (18.15 Uhr) – damit wird die erste Englische-Woche der Saison eingeläutet. Aufgrund der Umbauarbeiten stehen die Stehplätze auf der “Bachseite” noch nicht zur Verfügung. “Wir bitten die angestammten Zuschauer auf das Heimtor in Richtung Dorf auszuweichen”, sagt Richard Maierhofer. Ein Restkontingent an Sitzplatzkarten für das Aschaffenburg-Spiel wurde am Donnerstagabend online unter www.spvgg-hankofen.de freigeschaltet. Ticket für das Highlight-Spiel gegen Bayern München II am Freitag, 12. September (19.00 Uhr), sind am Freitagabend erstmals im Maierhofer Bau-Stadion erhältlich. Spieltagssponsor ist Georg Maierhofer und nach dem Spiel tritt die Band „Green Feets“ aus Deggendorf auf.