Die SpVgg Hankofen-Hailing war dem 1. FC Schweinfurt lange ein ebenbürtiger Gegner – zwei Gegentreffer in der Nachspielzeit verhindern Punktgewinn – Stefan Lemberger (Hankofen) wird wegen vermeintlicher Notbremse mit „Rot“ vom Platz gestellt.
Die Heimpremiere der Dorfbuam lockte knapp 700 Zuschauer an und darf insgesamt als gelungen bezeichnet werden. Leider stand am Ende kein Punktgewinn und somit der Aufsteiger erneut mit leeren Händen da. Dies macht unter dem Strich den vorletzten Tabellenplatz nach zwei Begegnungen.
Während der Anfangsviertelstunde sprühten die Gäste nur so vor Spielfreude und ließen Ball, sowie Gegner laufen. Dies mündete in die 0:1-Führung durch Ex-Profi Sebastian Müller (27.). Gleich im Anschluss war für alle „in Rot“ Durchatmen angesagt, denn Patrick Hofmann visierte den Außenpfosten an. Das 0:2 aus Sicht der Gastgeber hätte bereits eine kleine Vorentscheidung bedeuten bzw. der Partie eine entscheidende Richtung geben können.
Hankofen war ebenso keinesfalls „chancenlos“: Daniel Hofer hatte – nach schöner Hereingabe, beim Stand von 0:0 (15. Min.) – den ersten Dorfbuam-Treffer auf dem Fuß. Der Kapitän verzog allerdings knapp. Sein Sturmpartner Andreas Wagner machte es nach einer guten halben Stunde besser, indem er eiskalt vollstreckte (34./ 1:1). Dies war jedoch nicht der erste „Wagner-Aufreger“, denn kurz nach dem Gegentreffer zum 0:1 überlupfte der letztjährige Top-Torjäger der Niederbayern Gästekeeper Lukas Schneller und die Schnüdel mussten alles in die Waagschale werfen, um das Spielgerät noch von der Linie kratzen zu können. Hofer sorgte nicht nur für Torgefahr, sondern wurde in mehreren Szenen mit dem provokativen Verhalten von Gegenspieler Nils Piwernetz konfrontiert. Daniel Hofer zeigte klar, was er davon hielt, indem er sich nichts gefallen ließ und deutlich klarmachte: Nicht mit mir!
Zu Beginn von Durchgang zwei hatten die Gastgeber Oberwasser und FCS-Goalie Schneller – Leihgabe vom FC Bayern München – nutzte mehrfach die Gelegenheit sich auszuzeichnen. Leider versäumte man es in dieser Phase in Führung zu gehen. Als nach 76 Minuten der eingewechselte Schweinfurter Fabio Bozesan „durch“ war und nur noch Torhüter Basti Maier (Hankofen) vor sich hatte, kam er, infolge des Laufduells mit Stefan Lemberger (Hankofen) zu Fall. Schiedsrichter Assad Nouhoum zückte „Rot“ und fortan waren die Dorfbuam dezimiert. Der Platzverweis fällt unter die Kategorie „wenn er pfeift, muss er Rot geben“. Es versteht sich von selbst, dass diese Szene für viel Gesprächsstoff sorgen sollte. „Sünder“ Stefan Lemberger gab beim Verlassen des Spielfeldes mehrmals lautstark „ich habe ihn nicht berührt“ zum Besten, und auch die Trainer Victor Kleinhenz und Tobias Beck waren sich nach Spielende nicht einig bzw. sicher, ob Foul, oder nicht.
Im weiteren Spielverlauf präsentierten sich die „Schnüdel“ relativ einfallslos und alle die es mit der Spielvereinigung Hankofen-Hailing hielten, liebäugelten bereits mit einem Punktgewinn. Bedauerlicherweise wurde daraus nichts, denn in der Nachspielzeit schlug Schweinfurt noch zweimal zu. Der dritte Treffer war sozusagen ein „Empty-Net-Goal“, denn Torhüter Maier war bei der vorausgegangenen Ecke mit nach vorne geeilt.
Fazit: mit der Leistung kann man am Reißinger-Bach durchaus zufrieden sein, jedoch stehen unter dem Strich Null Punkte nach zwei Spielen.
„Wir mussten erst in die Partie finden, hatten dann aber sehr gute Möglichkeiten. Dass es etwas gedauert hat, bis wir im Spiel waren, hat sicherlich auch mit der Schweinfurter Qualität zu tun. Nach der Pause waren wir ebenso gleich gut drin, haben es an dieser Stelle jedoch versäumt, in Führung zu gehen. Dann kommt die rote Karte für Stefan Lemberger. Das hat richtig weh getan. Gegen eine spielstarke Mannschaft wie Schweinfurt in Unterzahl verteidigen zu müssen, kostet Kraft. Dass das nächste Tor entscheidet, war uns bewusst und leider ist es auf der falschen Seite gefallen“, erörterte Hankofens Spielertrainer Tobias Beck.
„Wir waren im ersten Durchgang, speziell während den ersten fünfundzwanzig Minuten, extrem dominant und müssen das 2:0 nachlegen. Das verpassen wir und machen damit den Gegner stark. Nach der Pause haben wir zu viele Umschaltmomente für Hankofen zugelassen und können uns bei Torhüter Lukas Schneller bedanken, dass wir in dieser Phase keine Tore kassiert haben. Dann kommt die rote Karte. Leider haben wir in Überzahl extrem unsouverän und unsauber gespielt. Die Raumaufteilung haben ebenso nicht gepasst. Zum Glück haben unsere Joker gestochen und wir dadurch noch den Dreier mitnehmen können“, sagte Victor Kleinhenz vom 1. FC Schweinfurt.
Am kommenden Samstag, 3. August, ist die Spvgg. Hankofen-Hailing bei der Zweitvertretung von Greuther Fürth gefordert (14.00 Uhr).
SpVgg Hankofen-Hailing: Maier, Laimer, Schwarzensteiner, Beck, Lemberger, Lummer, Richter (71. Spahiu), Wagner B., Hofer (71. Rabanter), Lermer (81. Harlander), Wagner A. (77. Schneider).
1. FC Schweinfurt: Schneller, Frisorger, Langhans, Piwernetz (77. Feulner), Trslic, Angleberger (62. Bozesan), Böhnlein (62. Endres), Hofmann (81. Einsiedler), Thomann, Dellinger (62. Fery) und Müller.
Tore: 0:1 Sebastian Müller (27.), 1:1 Andreas Wagner (34.), 1:2 Markus Einsiedler (90.+1) und 1:3 Joshua Endres (90.+4).
Platzverweis: Stefan Lemberger (Hankofen, 76. – Notbremse) – Michael Lummer und Luca Trslic (je Geld wegen Foulspiel).
Schiedsrichter: Assad Nouhoum (SC Oberweikertshofen).
Zuschauer: 685.