Ende gut, alles gut!

Regionalliga-Klassenerhalt: Hankofen feiert größten Erfolg der Vereinsgeschichte! 

Die Spielvereinigung Hankofen hat es geschafft: am Dienstagabend wurde dem SV Erlbach ein 1:1-Remis abgetrotzt und aufgrund des 1:0-Hinspielsieges bei den Oberbayern kannte der Jubel nach dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Maximilian Riedel keine Grenzen. 2.500 Zuschauer im restlos ausverkauften Maierhofer Bau-Stadion erlebten ein spannendes Duell und sofern sie es mit den Hausherren hielten, mussten sie zwischenzeitlich zittern, denn der “SVE” konnte vorlegen: Leonhard Thiel sorgte fast mit dem Pausenpfiff für die Gästeführung, als er in Mittelstürmerposition Mutterseelenallein abschließen durfte (45). Der Ausgleich war nach einer guten Stunde fällig und der ansonsten nicht gerade als Goalgetter bekannte “Dorfbua” Daniel Rabanter avancierte dabei zum Mann des Abends. Der 32-jährige dribbelte sich auf ungewohntem Terrain nach vorne, fand keine Anspielstation und zog deshalb kurzerhand ab. Sein tückischer Aufsetzer schlug unten links ein und war für Erlbachs Keeper Andreas Steer unerreichbar. Im weiteren Verlauf mühten sich die Gäste redlich, aber das Hankofener-Bollwerk hielt bis zum Schluss. Damit sind die Dorfuam auch 2025/26 Teil der Regionalliga Bayern und sagen Schwergewichten wie den Würzburger Kickers und Co. den Kampf an. Nach einer jahresübergreifenden Durststrecke war der Klassenerhalt lange Zeit in Gefahr, aber es bewahrheitete sich einmal mehr der alte Grundsatz: Hankofen gibt niemals auf!

Erlbach in Hälfte eins besser im Spiel
Nachdem Andreas Wagner und Samuel Pex zwei Warnschüsse in Richtung Gästetor abgegeben hatten, übernahm der SV Erlbach zusehends die Kontrolle. Im Gegensatz zum Freitagspiel kombinierte man sich diesmal gefährlich bis vor das Tor und die Führung war nur noch eine Frage der Zeit. In einer Szene verpasste Leo Thiel ein Hahn-Zuspiel nur knapp, aber dann war der SVE-Torjäger zur Stelle: eine gut geschlagene Steer-Flanke konnte der 29-jährige in aller Seelenruhe annehmen und verarbeiten (45.). Gegenspieler Benedikt Schwarzensteier war in dieser Situation nicht nah genug am Mann. Der Gegentreffer war ein Spiegelbild der ersten Halbzeit. Hankofen gewährte dem Tabellendritten der Bayernliga Süd phasenweise zu viel Raum und auch die nötige Entschlossenheit fehlte ab und dann.

Zu Beginn von Abschnitt zwei belauerten sich beide Teams und Torchancen war vorerst Mangelware. In Spielminute 61. brachte Defensivmann Daniel Rabanter seine Farben auf den Spielbericht. Die elektronische Anzeigentafel im Maierhofer Bau-Stadion hatte zu diesem Zeitpunkt längst “aufgegeben”. Der Rechtsverteidiger suchte mit Ball am Fuß den Weg nach vorne und weil kein Mitspieler für ein Zuspiel parat stand, zog er einfach mal ab. Der Schuss wurde immer länger, “titschte” noch einmal auf und fand schließlich den Weg ins Netz. Der Gegentreffer versetzte dem SV Erlbach einen schweren Schlag und Hankofen war nun obenauf. Elf Minuten nach dem Ausgleich hätte ein Lermer-Kopfball beinahe die Führung bedeutet. Ein zweites Heimtor hätte den Gästen wohl den endgültigen Todesstoß versetzt. Daraus wurde jedoch nichts. Aber weil auch der SV Erlbach kein zweites Mal treffen konnte, bejubelte nach kurzer Nachspielzeit die Spielvereinigung Hankofen-Hailing den erstmaligen Regionalliga-Klassenerhalt. Beim SV Erlbach war die Trauer verständlicherweise groß, aber der zahlreiche mitgereiste Anhang sorgte bis weit nach dem Abpfiff für Stimmung und skandierte auf dem Feld einen Fangesang nach dem anderen.

Fazit: die höherklassige Erfahrung und das “Niemals-Aufgeben-Gen“ bescherte dem 300-Einwohner-Dorf Hankofen den nächsten Meilenstein. Der SV Erlbach kämpfte zu jeder Zeit wacker und erwies sich – abgesehen von kleineren Scharmützeln am Rande – als fairer Verlierer.

Am Rande: Heimtorhüter Sebastian Maier wurde eingangs von Durchgang zwei länger behandelt. Dem Familienvater war vorübergehend schummerig geworden. Möglicherweise war die zwischenzeitliche Schwächephase der großen Anspannung geschuldet. Ersatztorwart Petermann wärmte sich bereits auf, doch Maier biss auf die Zähne und beendete die Partie ohne Fehl und Tadel.

Ausblick: personell steht den Dorfbuam nun ein mittelgroßer Umbruch ins Haus. Dies ist schon länger bekannt und “kein Grund zur Beunruhigung”, wie Richard Maierhofer betont. Wer den sportlichen Leiter Hankofens kennt, kann sich sicher sein, dass er umsichtige Kaderplaner bereits Nägel mit Köpfen gemacht hat und die Veröffentlichung neuer Personalien nur noch eine Frage der Zeit ist. Starke Neuzugänge werden allerdings auch nötig sein, um langjährige Korsettstangen wie Tobias Richter, Daniel Hofer, Tobias Beck (der als Spieler abtritt) und Co. adäquat zu ersetzen. Bevor man sich ausschließlich mit der neuen Saison beschäftigt, wird erst einmal ausgiebig gefeiert. Dies hat sich die Beck-Truppe nach dieser Saisonleistung allemal verdient.

Trainerstimmen:
“In der zweiten Halbzeit waren wir die klar überlegene Mannschaft. Wir haben immer wieder für Entlastung gesorgt und in der Summe verdient ausgeglichen. In der Folge wurde, wie im Hinspiel, leidenschaftlich verteidigt. Ich bin wahnsinnig stolz hier Trainer zu sein. Mit unseren Mitteln in dieser Liga die Klasse gehalten zu haben, zeugt vom großen Charakter des Teams”, erklärte Hankofens Spielertrainer Tobias Beck.

“Glückwunsch an Hankofen zum Klassenerhalt. Ich kann meiner Mannschaft gar nicht genug Komplimente machen. Was sich bei uns im Laufe der letzten fünf Jahre entwickelt hat ist grandios. Wir hatten vor der Saison einen großen Umbruch, haben aber erneut eine bärenstarke Runde gespielt”, so Lukas Lechner, der unterlegene Chefanweiser des SV Erlbach.

SpVgg Hankofen-Hailing – SV Erlbach 1:1 (0:1) 

Tore: 0:1 Leonhard Thiel (45.) und 1:1 Daniel Rabanter (61.).

Zuschauer: 2.500 (ausverkauft).

Schiedsrichter: Maximilian Riedel (FC Horgau).

SpVgg Hankofen-Hailing: Maier – Beck, Rabanter (84. Rabanter), Schneider, Schwarzensteiner, Stockinger (Laimer, 90.+5.), Pex (Lemberger, 90.+2.), Pichlmeier, Wagner B. (88. Sommersberger), Lermer und Wagner A.

Yessss! die Spielvereinigung Hankofen-Hailing ist auch 2025/26 Teil der Regionalliga Bayern. Foto: Paul Hofer.