Die Klagen gegen den U23-Fauxpas von Schwaben Augsburg hat das Oberlandesgericht Nürnberg am Donnerstag abgewiesen. Somit ist der SpVgg Hankofen-Hailing die Teilnahme an der Relegation nicht mehr zu nehmen und man kann sich vollends auf das letzte Spiel der regulären Saison am Samstag in Buchbach konzentrieren. Die Partie in der SMR-Arena wird um 14.00 Uhr angepfiffen und soll nach den Worten von Spielertrainer Tobias Beck keineswegs zur Kaffeefahrt verkommen. “Wir werden fokussiert auftreten und natürlich die erste Elf für die entscheidenden Begegnungen ermitteln”, sagt der 30-jährige, der nur zu gerne den dritten Dreier in Folge holen würde. Dass dies kein Selbstläufer wird, verrät der Blick auf die Tabelle: der TSV Buchbach rangiert aktuell auf dem zweiten Rang und könnte mit einem Heimsieg die Vizemeisterschaft feiern. Der Regionalliga-Dino hat sich im vergangenen Sommer merklich verstärkt, da man eine erneute “Horrorsaison”inklusive Rettung in letzter Sekunde unbedingt vermeiden wollte. Dass die Oberbayern mit diesem Kader kein Abstiegskandidat sind, war im Vorfeld der Spielzeit offensichtlich, aber ein derartiger Lauf war nicht zwingend zu erwarten. Ob die Dorfbuam Aleksandro Petrovic und seinen Jungs den krönenden Abschluss vermiesen können ist nicht sicher, aber gewiss ist, dass die Partie vor einer stattlichen Kulisse ausgetragen werden wird.
Hinspiel-Kracher von Samuel Pex
Das erste Aufeinandertreffen Ende Oktober endete im Maierhofer Bau-Stadion leistungsgerecht 1:1. Die Gästeführung von Tobias Heiland beantwortete Hankofens Samuel Pex seinerzeit mit einem Traumtor. Der Distanzschuss des 25-jährigen senkte sich hinter Buchbachs Keeper Ludwig Zech unhaltbar in die Maschen und es wäre nicht verwunderlich, wenn Pex am kommenden Wochenende seinen dritten Saisontreffer erzielen würde. Der angehende Lehrer präsentierte sich in den letzten Wochen in guter Form, indem er zweikampfstark voranging, millimetergenaue Pässe spielte und im Abschluss Torgefahr ausstrahlte. Insgesamt betrachtet belohnte sich Hankofen gegen Aubstadt und Bayreuth nicht nur für den hohen Aufwand in den letzten Wochen, sondern agierte sehr griffig und kompromisslos. Mit dieser Einstellung ist auch in Buchbach ein Punkt oder gar mehr keine Utopie. “Wir sind erleichtert, dass die Spielwertung gegen Schwaben Augsburg nicht gekippt wurde. Nun freuen wir uns auf die Relegation. Die Spannung gilt es weiterhin hochzuhalten. In Buchbach sind wir auf einen positiven Abschluss der regulären Saison aus. Wir werden keine Rundum-Rotation anwerfen, sondern die mögliche Startformation für die Relegationsspiele ausklügeln”, sagt Dorfbuam-Spielertrainer Tobias Beck.
Steht Simon Pichlmeier vor dem Comeback?
Personell hat sich die Situation eher verschlechtert als gebessert: Simon Pichlmeier, der gegen Vilzing mit einer Knieverletzung vom Feld musste, “konnte im Training alles mitmachen”, teilt Tobias Beck mit. AsllanShalaj, der ebenso von Knieproblemen geplagt ist, konnte hingegen nur dosiert trainieren. Ob er im Saisonendspurt eine Option ist, bleibt abzuwarten. Michael Lummer fällt aufgrund seiner Gesichtsverletzung auf unbestimmte Zeit aus. Der 24-jährige wurde mittlerweile im Klinikum Straubing erfolgreich operiert. Tobias Richter (Muskelbündelriss) und Vincent Ketzer (private Gründe) sind in Buchbach nicht mit von der Partie. Flügelflitzer Jonas Hoffmann ist krank.
Saison der Superlative
Der TSV Buchbach musste im vergangenen Jahr in die Relegationsmühle und hat sich die Teilnahme daran erst in letzter Sekunde gesichert. Viele hatten das Gründungsmitglied der Regionalliga Bayern zur Winterpause bereits abgeschrieben, denn der Rückstand auf das rettende Ufer schien aussichtslos. Trainer Aleksandro Petrovic machte seinen Jungs allerdings Beine und der TSV kämpfte sich Stück für Stück aus dem Keller. Im ungewohnten Modus setzten sich am Ende Eintracht Bamberg und der TSV Buchbach durch und buchten ihr Regionalliga-Ticket 2024/25. Der punktuell verstärkte TSV-Kader überzeugte heuer auf ganzer Linie und blieb über mehrere Wochen ungeschlagen. Das “System” vergangener Tage – mit hohen Bällen und biderer Defensivtatik – war ebenso passé. Tobias Stoßberger und Co. begeisterten mit erfrischenden Auftritten und insbesondere die heimische SMR-Arena mutierte zur Festung. Neun Siege, sechs Unentschieden und nur eine Niederlage stehen bis dato zu Buche. Auswärts haben Albano Gashi und seine Mitspieler sieben Siege geholt, sechsmal die Punkte geteilt und viermal verloren. “Hankofen kann beruhigt in das Spiel gehen. Ich bin gespannt, wie die Mannschaft auftreten wird. Fest steht, dass wir unbedingt die Vizemeisterschaft einfahren wollen. Dazu ist ein Dreier notwendig und dementsprechend werden wir auftreten”, erörtert Aleksandro Petrovic, Buchbachs Chefanweiser. Dem Vernehmen nach kann der 37-jährige personell aus dem Vollen schöpfen.
Relegations-Termine*
Die Duelle wurden wie folgt angesetzt: Freitag, 23. Mai und Dienstag, 27. Mai. Anpfiff ist jeweils um 18.30 Uhr. Die Dorfbuam treffen entweder auf den Tabellenzweiten der Bayernliga Nord oder Süd. Der Bayernligist hat Heimrecht, d. h. trägt die erste Partie zu Hause aus. Die “Auswärtstorregel”greift nicht. Ein Wunschgegner war weder Tobias Beck noch Richard Maierhofer, dem sportlichen Leiter vom Reißinger Bach, zu entlocken. Die Auslosung erfolgt am Sonntag, 17. Mai, am frühen Abend.
*Sollte Zweitligist SpVgg Greuther Fürth den Gang in Liga drei antreten müssen, verliert die Zweitvertretung der Franken ihr Regionalliga-Spielrecht. Der Zweitligaabstieg der Kleeblätter ist über die Relegation möglich. Tritt dieser Fall ein, d. h. muss Fürth „relegieren“ verschieben sich die Regionalliga-Relegationstermine: Donnerstag, 29. Mai (18.30 Uhr) und Sonntag, 1. Juni (16.00 Uhr). Steigt Fürth II in die Bayernliga ab, ist Eintracht Bamberg Relegant.

Der dritte Saisontreffer von Samuel Pex (Nr. 8) liegt in der Luft. Foto Paul Hofer.