Relegationsrang absichern

Mit dem 1:0-Heimsieg gegen Aubstadt hat sich Regionalligist SpVgg Hankofen-Hailing zwar Luft im Kampf um den Relegationsplatz verschafft, zurücklehnen darf man sich am vorletzten Spieltag jedoch keineswegs: vier Punkte Vorsprung auf die Kellerkinder Türkgücü München und Eintracht Bamberg wirken auf den ersten Blick beruhigend, aber zwei Begegnungen stehen noch aus und es ist immer noch nicht klar, wie in der Causa “Punktabzug für Schwaben Augsburg” in den einzelnen Fällen entschieden wird. Vielleicht bekommt also der ein oder andere Mitkonkurrent noch Zähler gutgeschrieben und verbessert sich dadurch im Klassement. Mit dem Tabellenzweiten Spielvereinigung Bayreuth empfangen die Dorfbuam am Samstagnachmittag (14.00 Uhr) einen bärenstarken Gegner, der im Laufe der Saison eine drohende Insolvenz abwehren konnte und gestärkt aus der Situation hervorgegangen ist. Die Anforderung dürfte also ein Stück weit höher als zuletzt gegen Aubstadt liegen, denn für die Oberfranken geht es immerhin noch um die Vizemeisterschaft. Wenn hinten die Null weiterhin steht und vorne die Chancen verwandelt werden, muss den Dorfbuamallerdings auch diesmal nicht bange sein.

Hinspiel Erinnerungen
Am 22. Oktober kassierte Hankofen in Bayreuth vor knapp 6.600 Zuschauern eine bittere 0:1-Niederlage und haderte dabei insbesondere mit der fragwürdigen Schiedsrichterentscheidung, die dem spielentscheidenden Treffer vorausgegangen war. Kurz vor dem Pausenpfiff wurde gegen Kapitän Daniel Hofer – nach einem Allerweltszweikampf – auf Freistoß entschieden und der damalige Titelanwärter Bayreuth vollstreckte zum Tor des Tages durch Kapitän Edwin Schwarz. Bereits nach einer guten Viertelstunde stockte allen, die es mit den Dorfbuam halten der Atem, da Tobias Lermer nach einem Zusammenprall mit Valentin Harlander vom Feld musste. Aufgrund der schweren Gesichtsverletzung war für Tobias Lermer seinerzeit die Hinrunde beendet. Glücklicherweise ist der 29-jährige in gewohnter Form zurückgekehrt und mutierte auf Anhieb zu einem Aktivposten im Spiel seiner Mannschaft. “Wir haben mit Bayreuth noch eine Rechnung offen. Das Hinspiel zählt zu unseren besseren Auftritten und es war sehr schade, dass wir uns nicht mit einem Punkt belohnen konnten”, sagt Tobias Beck, der am letzten Freitag – mit einer einwandfreien Leistung gegen Aubstadt – zu überzeugen wusste. Bis auf Tobias Richter (Muskelbündelriss), Simon Pichlmeier und Asllan Shalaj (beide Knie) stehen dem Spielertrainer alle Mann zur Verfügung. “Wir dürfen nichts zulassen und müssen vor des Gegners Tor eiskalt zuschlagen”, gibt Beck kurz und knapp die Marschroute vor.

Dezimierter Gegner
Bayreuths Chefanweiser Lukas Kling muss in Niederbayern möglicherweise ohne die Dienste von Marcel Götz, Dennis Lippert, Christoph Fenninger, Leo Eberle und Jannik Graf auskommen. Tobias Weber und Edwin Schwarz sind gesperrt – hinter Jermanin Nischalke steht ein Fragzeichen. “Unter der Woche waren wir teilweise nur 13 Mann im Training. Das wirkt sich natürlich auf die Fitness der Mannschaft aus und schränkt die Möglichkeiten ein. Wir wollen die Saison vernünftig zu Ende bringen und den zweiten Platz halten. Einfach wird dies nicht, denn für Hankofen geht es um viel und es musste im Laufe der Spielzeit schon so mancher Favorit in Hankofen Federn lassen”, erklärt Lukas Kling. Vielleicht ist es ein kleiner Vorteil für die gastgebenden Dorfbuam, dass tragende Offensivkräfte der Oberfranken, wie zum Beispiel Christoph Fenninger oder Jannik Graf (beide 7 Tore), angeschlagen oder auch nicht mit von der Partie sind. “Jeder weiß, was es geschlagen hat. Der Auftritt gegen Aubstadt macht Mut für die weiteren Begegnungen. Man hat gesehen, wie wichtig unsere Zuschauer für die Power des Teams auf dem Rasen sind. Wir setzen auch gegen Bayreuth auf diesen Faktor und hoffen auf eine tatkräftige Unterstützung von den Rängen”, sagt Hankofens sportlicher Leiter Richard Maierhofer.

Last des Toreschießens verteilen
Im Kalenderjahr 2025 kann man die Dorfbuam-Torschützen an einer Hand abzählen, denn es waren fast ausschließlich Andreas Wagner (6) und Tobias Lermer (5) für die Treffer zuständig. Das Duo Samuel Pex und Brian Wagner steuerte jeweils ein Tor zum Mannschaftserfolg bei. “Es ist leichter gesagt als getan, dass wir insgesamt torgefährlicher werden müssen. Bitter ist, dass Asllan Shalaj ausfällt. Er hätte mit Sicherheit für Torgefahr gesorgt. Diese Ansätze hat man bei seinen Einsätzen erkennen können. Im Grunde ist es egal, wer die Treffer macht. Wenn wir gegen Bayreuth aufgrund eines Eigentors des Gegners gewinnen, unterschreiben wir das auch so”, merkt Tobias Beck abschließend an.

Benedikt Gänger verabschiedet sich
Für den 27-jährigen Abwehrhünen des Regionalisten Spielvereinigung Hankofen-Hailing ist nach der Saison definitiv Schluss, da Amateurfußball auf diesem Niveau und eine Führungsposition im elterlichen Betrieb zeitlich nicht mehr vereinbar sind. Zudem will sich Gänger künftig verstärkt seiner Familie widmen. Leicht hat sich der Zwei-Meter-Mann die Entscheidung wahrlich nicht gemacht und als er seine Mitspieler kürzlich über die Veränderung informiert hat, war Benedikt Gänger, der allgemein als Frohnatur gilt, sichtlich ergriffen.

Ausblick: am letzten Spieltag der regulären Saison ist Hankofen beim TSV Buchbach gefordert. Der kommende Samstag, 17. Mai, soll, geht es nach dem Geschmack der Dorfbuam-Verantwortlichen, nicht der letzte Auftritt 2024/25 sein, denn man hat die Teilnahme an der Relegation bereits fest im Hinterkopf verankert. Ganz Fußball-Niederbayern drückt mit Sicherheit dafür die Daumen.

Andreas Wagner (rechts am Ball) zählt bei den Dorfbuam zu den Torgaranten. Auf seine Treffer wird es im Saisonendspurt besonders ankommen. Foto: Paul Hofer.