Sechs-Punkte-Spiel

Die SpVgg Hankofen liegt in der Regionalliga Bayern auf dem vorletzten Tabellenplatz. Mit einem Heimsieg gegen Ansbach könnte man den Rivalen im Klassement überflügeln, da der Vorsprung der Franken lediglich zwei Zähler beträgt. Anpfiff ist am Samstag um 14.00 Uhr und im zweiten Heimspiel innerhalb von fünf Tagen ist die Unterstützung der Zuschauer wichtiger denn je.

Die Leistung im Totopokal-Achtelfinale gegen Türkgücü München am Dienstag war insgesamt nicht ausreichend (1:2). Darüber gibt es am Reißinger-Bach keine zwei Meinungen. Positiv ist, dass die Mannschaft von Spielertrainer Beck nicht aufgegeben und bis zum Schluss alles versucht hat. Darauf wird es auch gegen die Spielvereinigung Ansbach ankommen. “Dass es gegen Ansbach keinen Schönheitspreis zu gewinnen gibt, versteht sich von selbst. Die Begegnung ist wegweisend und ein Sieg wäre extrem wichtig. Verlieren wir, werden die gesicherten Plätze ein Stück weiter weg sein”, sagt Hankofens Spielertrainer Tobias Beck. Der 29-jährige ist weiterhin zum Zuschauen verdammt, denn seine Knieprobleme dauern an. Brian Wagner und Michael Lummer (beide Urlaub) fehlen ebenso, wie Jonas Hoffmann (verletzt). Lennard Stockinger war gegen Türkgücü im Kader gelistet und ist auch diesmal mit von der Partie.

Harter Brocken – Speerspitze Kroiß 
“Ansbach ist als kampfstarke Mannschaft bekannt, die von ihrer Dynamik profitiert. Es wird sehr körperlich werden. Das muss uns vom ersten bis zum letzten Mann bewusst sein. Zudem verfügt die Mannschaft von Trainer Niklas Reutelhuber mit Patrick Kroiß über einen absoluten Ausnahmespieler. Kroiß kann auch auf diesem Niveau jederzeit den Unterschied machen”, erklärt Tobias Beck.

Vier Punkte 2022/23 
Die erste Regionalliga-Saison der Dorfbuam ist zwar längst Geschichte, aber die Bilanz 2022/23 gegen Ansbach kann sich nach wie vor sehen lassen. Am 12. August 2022 konnte Hankofen bei den Nürnberger-Vorstädtern ein 1:1 holen und Ende Februar 2023 durfte man sich im Maierhofer Bau-Stadion über einen Dreier freuen (Endstand 2:0). “Wir hätten nichts dagegen, wenn die Dinge diesmal ähnlich laufen würden. Dazu ist bedingungsloser Wille und eine große Portion Disziplin notwendig”, sagt Beck. Apropos Disziplin: Platzverweise oder unnötige Verwarnungen gilt es tunlichst zu vermeiden. “Wir müssen uns in den Zweikämpfen clever anstellen und auf das Stellungsspiel achten”, sagt Beck.

Auswärtsschwache Gäste 
Die Reutelhuber-Jungs haben in der Fremde bisher ein Pünkterl einheimsen können. Der Punktgewinn datiert vom 26. Juli. Das 1:1 bei den kleinen Bayern hat gezeigt, wozu Ansbach auswärts in der Lage sein kann, aber die Spielvereinigung kann auf des Gegners Platz auch “anders”. Das dokumentieren folgende Ergebnisse: 0:5 in Würzburg und 1:7 bei der Zweitvertretung des FC Augsburg. Wenn es den Dorfbuam gelingt Patrick Kroiß “an die Kette zu legen” und kontrolliert, aber trotzdem mutig nach vorne zu spielen, kann man den viel zitierten Bock umstoßen. “Unser Trumpf Heimstärke muss wieder einmal stechen”, sagt Richard Maierhofer, Hankofens Sportchef. “Gegen Schwaben Augsburg hat es funktioniert, gegen Illertissen und Schweinfurt hat nicht viel gefehlt. Wir brauchen dazu ein volles Haus. Unsere Zuschauer sind sehr wichtig für die Mannschaft. Das hat man auch im Pokal am Dienstag gesehen. Springt der Funkte vom Platz über, geben die Besucher viele Emotionen zurück”, sagt Maierhofer, wohl wissend, dass es am Reißinger Bach nur Siege zu sehen gibt, wenn alle mit anpacken.

Aus Sicht des Gegners 
Niklas Reutelhuber der trotz eines familiären Trauerfalls coachen wird, blickt der Partie wie folgt entgegen: “Es wird eine Begegnung der Tugenden und des Willens werden. Beide Teams wissen, was auf dem Spiel steht. Hankofen ist sehr heimstark, aber wir werden bereit sein.” Neuzugang Rhani Abdennour kann dem Vernehmen nach nicht auflaufen und auch der Einsatz von Tom Abadjiew soll auf fraglich sein.

Wer hat den längeren Atem? 
Ansbach war am Dienstag ebenso im Pokal gefordert und musste gegen den Ligarivalen Schweinfurt daheim mit 0:1 die Segel streichen. Das Spiel dürfte Kraft gekostet haben und es wird spannend mitanzusehen sein, wer die Doppelbelastung besser wegsteckt. In Sachen Regionalliga-Erfahrung liegt der Vorteil auf Ansbacher-Seite, denn die “Grünen” gehören der Beletage des bayerischen Fußballs nun bereits das dritte Jahr in Folge an.